Im Fachseminar Evangelische Religion begeben wir uns gemeinsam auf den folgenden Weg:

  • Wir werden die Fülle des Faches mit seinen vielfältigen Anknüpfungsmöglichkeiten an aktuelle Fragen erkunden. Unser Fach ist das bunteste, was man sich denken kann, und eröffnet deswegen viele Möglichkeiten innerfachlich wie fachübergreifend. Das Curriculum des Faches spiegelt diese Buntheit und Offenheit wider: Sie können sich auf eine Themenvielfalt freuen, die sowohl für Sie selbst als auch für Ihre Schüler*innen sehr anregend sein wird, die aber – im Unterschied zu anderen Schulfächern – trotzdem genügend Zeit und Raum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten und Spielräume lässt: „Alles hat seine Zeit“ – Lernen hat seine Zeit und Wirken-Lassen hat seine Zeit…
  • Natürlich werden wir uns auch mit der Problematik auseinandersetzen, wie und in welcher Form das Fach Religion in der modernen Schule (als CRU) weiterhin Präsenz zeigen kann: Das ist weniger schwierig als es auf den ersten Blick aussehen mag, denn die vielbeklagte „Fremdheit“ oder „Lebensferne“, die dem Fach anzuhaften scheint, ist ja schon sehr lange Gegenstand der didaktischen Diskussion. Insofern ist unser Fach vielleicht eines der wenigen Fächer, das wegen der Massivität, mit der es immer schon um die grundlegende didaktische Frage zu ringen hatte, wie denn im Wandel der Zeit Schülerhorizont und Sache miteinander zu vermitteln seien, eine sehr tragfähige Basis besitzt, gerade weil es das schwierige Verhältnis von Tradition und Moderne als Movens der Gesellschaft für sich fruchtbar gemacht hat. Das ist eine wertvolle Erfahrungsbasis, die die Schule der Zukunft dringend braucht: Deswegen werden besonders Menschen wie Sie gebraucht, die sich dieser Herausforderung dank der Besonderheit Ihres Faches bewusst sind.
  • Wo kommen wir her? Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? - Das sind zum einen kultur-anthropologische, religiöse Grundfragen, die die Frage nach dem Urgrund (Gott) mit der Sinnfrage und der Gestaltung der persönlichen, aber auch der allgemein menschlichen Zukunft verbinden. Zum anderen findet sich eine ähnliche Schrittfolge des Fragens ebenfalls in der Lernpsychologie wieder, wo sie genutzt wird, den Prozesscharakter des Lernens greifbar und damit die eigenen Lernprozesse steuerbar zu machen: Lernen braucht immer eine Bewusstmachung des augenblicklichen Lernstandes wie auch eine Reflexion über das Ziel und die Schritte dorthin, wenn es nicht versanden will. Eine Lehrkraft tut gut daran, ihren Schüler*innen im Sinne eines kompetenzorientieren Lernens diesen Wegcharakter des Lernens erfahrbar zu machen, um die Selbstwirksamkeit des Lernens zu fördern. Darüber hinaus kann eine Religionslehrkraft allerdings noch mehr bewirken: Sie kann, weil sie sich vom Urgrund Gott getragen weiß, Schüler*innen vermitteln, dass Fehler, schwierige Wege oder gar Abwege zum Leben und Lernen dazugehören, aber niemals etwas daran ändern, dass sich der Mensch als Person so angenommen fühlen darf, wie er ist – mit allen Stärken und Schwächen.

Dass Ihnen das und vieles mehr gelingen möge, daran werden wir hoffentlich gemeinsam arbeiten können. Und da im schönen Weserbergland viele unserer Schülerinnen und Schüler sehr offen für religiöse Fragestellungen sind, werden wir bestimmt sehr viel Freude an der gemeinsamen Arbeit haben.

Mit besten Grüßen
Dr. Dagmar Wolf, Fachleiterin Evangelische Religion

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